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81. Welche Bedürfnisse sind besonders wichtig für das subjektive Wohlbefinden? Beschreiben Sie dazu die Ergebnisse der internationalen Studie von Tay & Diener (2011).

Universelle Bedürfnisse (Tay & Diener, 2011)



Gallup World Poll (155 Staaten)


Fragen nach Befriedigung von 6 Bedürfnissen und subjektivem Wohlbefinden


Befriedigung dieser Bedürfnisse steigert Wohlbefinden überall in der Welt.


Befriedigung von Grundbedürfnissen ist wichtig für Lebenszufriedenheit und negative Emotionen, aber soziale Bedürfnisse sind wichtiger für positive Emotionen.


Befriedigung eines Bedürfnisses hat einen eigenständigen Effekt auf das Wohlbefinden, d.h. die Steigerung des Wohlbefindens hängt nicht von anderen Bedürfnissen ab.


Ja es gibt universelle Bedürfnisse. Besonders wichtig sind Basisbedürfnisse (Nahrung,..), soziale Bedürfnisse, Autonomität und Respekt.


In der Gallup World Poll von 2011 (Ray und Diener) wurden die Bedürfnisse von Einwohnern 155 Staaten erfasst und welchen Anteil an Varianz die einzelnen Bedürfnisse an life evaluation, positiven und negativen Emotionen auffklären.


Tay & Diener, 2011: Befragung in 155 Staaten nach Befriedigung von 6 Bedürfnissen und nach subjektiven Wohnbefinden (Lebensbewertung, pos. und neg. Emotionen) – Befriedigung dieser Bedürfnisse steigert Wohlbefinden überall in der Welt – Befriedigung von Grundbedürfnissen ist wichtig für Lebenszufriedenheit und negativen Emotionen, aber soziale Bedürfnisse wichtiger für positive Emotionen – Befriedigung eines Bedürfnisses hat eigenständigen Effekt auf das Wohlbefinden, d.h. die Steigerung des Wohlbefindens hängt nicht von anderen Bedürfnissen ab


Die 6 Bedürfnisse: basic, safety, social, respect, mastery, autonomy, log income


aber nicht ein Bedürfnis zuerst und dann andere! (wie bei Pyramide) UNABHÄNGIGKEIT!

82. Welche motivationalen Orientierungen können aus einem angeregten Leistungs-, Macht- und Anschlussmotiv hervorgehen? Warum ist diese Unterscheidung wichtig?

Aufgliederung in meidende und aufsuchende Komponenten:


L: Hoffnung auf Erfolg (Stolz), Furcht vor Misserfolg (Scham)


M: Hoffnung auf Kontrolle (Kompetenz), Furcht vor Kontrollverlust (Hilflosigkeit)


A: Hoffnung auf Anschluss (Vertrautheit); Furcht vor Zurückweisung (Einsamkeit)


Wichtig um Vorhaltensvorhersagen zu berechnen und zu treffen, hinter jedem Motiv ein Bedürfnis, dass unterschiedliches Verhalten verlangt (Aufsuchen Bedürfnisbefriedigung; Vermeiden von Handlungen, die Bedürfnisbefriedigung stört).

83. Was ist Leistungsmotivation und welche Situationen regen zum leistungsmotivierten Handeln an?

- LM ist das Bestreben, die eigene Tüchtigkeit in all jenen Tätigkeiten zu steigern oder möglichst hoch zu halten, in denen man ein Gütemaßstab für verbindlich hält und deren Ausführung deshalb gelingen oder misslingen kann (Heckhausen)



- LM. nicht instrumentell, Unabhängig von Folgen (Belohnung, Anerkennung), sondern eher die Tüchtigkeit an sich zählt.


Zentrale Emotionen (antizipiert/erlebt): Hoffnung auf Erfolg bzw. Stolz und Furcht vor Misserfolg bzw. Scham



- Situationen in denen Leistung und Ergebnisse erkennbar Resultat eigener Fähigkeit sind z.B. Schule, Sport, Arbeit

84. Welche Sozialisationsfaktoren sind günstig für die Entstehung von Leistungsmotivation?

LM nicht angeboren, nur Disposition zu Neugier vorhanden



- Frühe Erziehung zu Autonomie und Selbstständigkeit (erlernen eigenständiges Problemlösen).


- funktionale Wurzeln in der Neugiermotivation


(- Hohe nationale Achievment-Indizes (McChalland: wie ist Leistung in Medien (Kinderbücher), Kultur, Politik vertreten)--> Prädiktor für LM, Max Weber: Protestantismus (Autonomie Eigenverantwortung))






Erziehung zur Selbstständigkeit : „dosierte Diskrepanzen“ Ausgleich zwischen Erlauben & Verboten Grenzen vs. Freiheit Forderung ohne Überforderung Kind erlebt sich als Urheber von Erfolg und Mißerfolg) wenn auf nationaler Ebene gesunde Wertevorstellungen vermittelt werden (z.B. in Literatur, Filmen, Politikeransprachen etc.)

85. Welche Evidenz lässt sich für den Zusammenhang zwischen Leistungsmotivation und dem ökonomischen Erfolg einer Gesellschaft anführen?

Moderne Gesellschaften: nationale Motivindizes (in Politik, Kinderbüchern etc) sagen nachfolgende wirtschaftliche Entwicklung voraus. Erhöhung Zahl der Patente, Brutto-Inlands-Produkt steigt an, Energieverbrauch erhöht sich. Anstieg LM führt zu wirtschaftlichem Wachstum.


(McChelland, 1955)

86. Kann man Leistungsmotivation trainieren? Erläutern Sie dazu die Studie von Aronoff und Litwin (1971).

UV: LM-Training von 16 Managern (5 Tage) vs. Kontrollgruppe: typischer Managerkurs (sonst gleiche Bedingungen, Voraussetzungen, gleicher beruflicher Erfolg)



AV: beruflicher Erfolg (Gehalt und Position,…)



Ergebnisse: LM-Training-Teilnehmer signifikant mehr Gehalt und Beförderung nach 2 Jahren

87. Erläutern Sie die beiden Komponenten, aus denen sich nach dem Risikowahlmodell die resultierende Motivationstendenz in einer Leistungssituation ergibt.

Te (Erfolgsaufsuchende Tendenz) und Tm (Tendenz, Misserfolg zu vermeiden) -> Summe ergibt die RT (Resultierende Tendenz)



RT = Te + Tm




RT: Resultierende Tendenz


Te: aufsuchender Tendenz (Hoffnung auf Erfolg)


Setzt sich zusammen aus: Erfolgsanreiz (wie positiv ist es), Erfolgsmotiv (Persönlichkeitsvariable, Optimismus), Wahrscheinlichkeit


Tm: meidende Tendenz (Furcht vor Misserfolg)


Setzt sich zusammen aus: Misserfolgsanreiz NEGATIV (wie schlimm ist es zu scheitern), Misserfolgsmotiv (Persönlichkeitsvariable, Pessimismus), Wahrscheinlichkeit


Damit LM entsteht muss man immer Hoffnung auf Erfolg UND Angst vor Misserfolg haben (Keine LM, wenn man nicht scheitern kann)


Leistungsmotivation = Summe von aufsuchenden (Hoffnung auf Erfolg) und meidenden Tendenzen (Furcht vor Misserfolg) Formel nach Erwartung x Wert- Modell RT = Te + Tm RT= abhängige Variable, resultierende Motivationstendenz, Stärke des Leistungsverhaltens Te = Tendenz, Erfolg aufzusuchen (muss immer positives Vorzeichen haben) Tm = Tendenz, Misserfolg zu vermeiden (muss immer negatives Vorzeichen haben)


88. Welche drei Variablenwerte muss man kennen oder messen, um die resultierende Motivationstendenz in einer Leistungssituation nach dem Risikowahlmodell berechnen zu können? Welche drei anderen Variablen lassen sich aus der Erfolgswahrscheinlichkeit ableiten? Wie lassen sich nach dem Risikowahlmodell der Erfolgs- und der Misserfolgsanreiz aus der Erfolgswahrscheinlichkeit berechnen?

-Erfolgsmotiv (Me), Misserfolgsmotiv (Mm), Erfolgswahrscheinlichkeit (We)



Aus Erfolgswahrscheinlichkeit lassen sich Wm(Misserfolgswahrscheinlichkeit) berechnen: Wm = 1-We


Misserfolgsanreiz: Am= -We


Erfolgsanreiz: Ae= 1-We




RT = Te + Tm = (Me * Ae * We) + (Mm * Am * Wm)



Erfolgsmotiv (Me) & Misserfolgsmotiv (Mm) mit TAT oder MMG (Multimotivgitter)


Erfolgswahrscheinlichkeit (We) -->subjektive Erfolgswahrscheinlichkeit kann relativ gut eingeschätzt werden, ist die Aufgabe leicht oder schwer, ist sie eher eine Herausforderung


89. Warum ist die resultierende Motivationstendenz eine parabelförmige Funktion der Erfolgswahrscheinlichkeit? Begründen Sie Ihre Argumentation mit einer kurzen Ableitungsskizze der entsprechenden Formeldarstellung des Risikowahlmodells.

RT = Te + Tm = Me ∙ Ae ∙ We + Mm ∙ Am ∙ Wm = 
= Me ∙ (1 - We) ∙ We + Mm ∙ (-We) ∙ (1 - We) = 
= Me ∙ (We - We²) - Mm ∙ (We - We²) = 
= (Me - Mm) ∙ (We - We²)
 
 
Aufgrund dieser Funktion & ihrer quadratischen Funktion der ...

RT = Te + Tm = Me ∙ Ae ∙ We + Mm ∙ Am ∙ Wm =


= Me ∙ (1 - We) ∙ We + Mm ∙ (-We) ∙ (1 - We) =


= Me ∙ (We - We²) - Mm ∙ (We - We²) =


= (Me - Mm) ∙ (We - We²)




Aufgrund dieser Funktion & ihrer quadratischen Funktion der Erfolgswahrscheinlichkeit ist die resultierende Motivationstendenz eine parabelförmige Funktion der Erfolgswahrscheinlichkeit



Bei mittelschweren Aufgaben ist die LM am höchsten


Wenn du Wahrscheinlichkeit 0 ist, ist alles 0, also auch LM


Wenn die Wahrscheinlichkeit 100 ist, ist der Anreiz 0, also alles 0, auch die LM


Deshalb ist die LM am höchsten, wenn Anreiz und Wahrscheinlichkeit einen mittleren Wert einnehmen, das passiert bei mittelschweren Aufgaben.


Je schwieriger die Aufgabe, desto höher zwar der Anreiz, aber umso geringer die Wahrscheinlichkeit. Je einfacher die Aufgabe, desto höher die Wahrscheinlichkeit, aber geringer der Anreiz (Produkt, wenn ein Faktor Null, alles Null): Folglich ist das Produkt bei mittleren Aufgaben am größten.


Welche Vorhersagen ergeben sich für das Verhalten in Leistungssituationen aus der Tatsache, dass nach dem Risikowahlmodell der Zusammenhang von resultierender Motivationstendenz und Erfolgswahrscheinlichkeit für Erfolgsmotivierte umgekehrt u-förmig, für Misserfolgsängstliche u-förmig verläuft?

Erfolgsmotivierte präferieren mittelschwere Aufgaben, strengen sich hier maximal an/haben maximale Ausdauer



(Maximierung des positiven Affekts bei Mittelschweren Aufgaben)



Misserfolgsmotivierte meiden leistungsbezogene Aufgaben generell; sind bei mittelschweren Aufgaben am meisten gehemmt; zeigen hier geringste Ausdauer/Anstrengung; präferieren leichte oder schwierige Aufgaben (nicht so peinlich, diese nicht zu schaffen)



(Minimierung des neg. Affekts bei Mittelschweren Aufgaben)

91. Schildern Sie Ablauf und Ergebnisse der Untersuchung zur Anspruchsniveausetzung von Atkinson &Litwin (1960). Welcher Aspekt der Ergebnisse entsprach nicht exakt den Vorhersagen des Risikowahlmodells?

Vpn sollen Ringe auf ein Zielstab werfen. Können die Distanz selbst wählen. Distanz entspricht Schwierigkeitslevel. Gemessen Distanz und ob sie Erfolgs oder Misserfogsängstliche sind.


Vorhersage: Erfolgsorientierte suchen mittelschwere Aufgaben, triff zu


Misserfolgsängstliche wählen weniger mittelschwere Aufgaben, aber Misserfolgängstliche meiden NICHT mittelschwere Aufgaben! --> passt nicht zum Modell!!



große Distanz zum Stab = geringe Erfolgserwartung kleine Distanz = große Erfolgserwartung AV= Wurfentfernung UV = Motivausprägung (Erfolgsmotiv vs. Misserfolgsmotiv,im TAT erhoben)

92. Was versteht man unter der “kognitiven Wende” in der Leistungsmotivationsforschung? Was sind die zentralen Charakteristika der neuen Forschungsrichtung? Grenzen Sie die neue Richtung von der bis dahin vorherrschenden Forschungsauffassung ab. Was sind die zentralen Unterschiede zwischen den beiden Auffassungen?


1975 (Trope):


Anreiz für Leistungsmotivation ist Diagnostizität (Streben nach Information über die eigene Fähigkeit) einer Aufgabe statt Affektveränderung. > man will mehr über sich selbst erfahren; mittelschwere Aufgaben sagen das meiste über eigene Leistung aus



--> Stärker bei Erfolgsmotivierten als Misserfolgsängstlich


Aufgabenschwierigkeit nicht ausschlaggebend, sondern Diagnostizität der Aufgabe!

93. Schildern Sie die Untersuchung und die zentralen Ergebnisse der Studie von Trope (1975) zur Dissoziation der Effekte von Aufgabenschwierigkeit und Diagnostizität auf die Aufgabenwahl. Welche theoretische Schlussfolgerung wird durch dieses Ergebnis nahegelegt?

Orthogonale Manipulation von Schwierigkeit und Diagnostizität: Schwierigkeit und Diagnostizität unabhängig voneinander (leichte/schwere Aufgaben niedrige Diagnostozität und andersherum)



Vpn bekommen Tabelle vorgelegt, die fingierte Infos über die Schwierigkeit und Diagnostizität von Testaufgaben darstellt



UV1: Aufgabenschwierigkeit (leicht, mittel schwer)



UV2: Diagnostiztät(niedrig, hoch)



UV3: Erfolgorientierung/Misserfolgsängstlichkeit



AV: Häufigkeit der Aufgabenwahl



Für alle Arten von Aufgaben werden hoch diagnostische gegenüber weniger diagnostischen bevorzugt  Informationsgewinn ist eine wichtigere Determinante als Erfolgserwartung


Bei hoch leistungsmotivierten Personen ist diese Präferenz weitaus deutlicher ausgeprägt als bei niedrig leistungsmotivierten Personen


bezüglich der Schwere der Aufgaben wurden leichte durchweg präferiert



Dissoziation der Bedeutung von Diagnostizität und Aufgabenschwierigkeit für Leistungsmotivation: für hoch Leistungsmotivierte ist D. wichtig, nicht Aufgabenschwierigkeit (Leistungsmotivation speist sich aus Infos über eigene Fähigkeiten)


Beschreiben Sie die beiden zentralen Dimensionen der Ursachenerklärung von Leistungsergebnissen und erläutern Sie, was mit den beiden gegensätzlichen Ausprägungen dieser Dimensionen jeweils gemeint ist. Was sind günstige und ungünstige Attributionsasymmetrien von Leistungsergebnissen und wie hängen sie mit Hoffnung auf Erfolg und Furcht vor Misserfolg zusammen?

Zwei Dimensionen:



Stabilität – stabil (also konstant und gleichbleibender Einfluss) oder variabel (schwankend)



Lokation- internal (Ursachen innerhalb der Person), external (äußere Faktoren)



Ungünstig: Erfolg wird variabel external, Misserfolg internal stabil attribuiert.


Günstig: Misserfolg wird variabel external attribuiert, Erfolg internal und stabil




Stabilität beeinflusst die Erfolgserwartung (Hoffnung auf Erfolg, Furcht vor Misserfolg)


Lokation beeinflusst den Wert/Anreiz




(ausführlicher: Zwei Dimensionen:


Stabilität – stabil (also konstant und gleichbleibender Einfluss) oder variabel (schwankend)


Lokation- internal (Ursachen innerhalb der Person), external (äußere Faktoren)


Ungünstig: Erfolg wird variabel/stabil external (z.B. Zufall oder Aufgabenschwierigkeit) , Misserfolg internal stabil attribuiert (ich bin zu dumm).


Günstig: Misserfolg wird variabel external/internal attribuiert (Zufall oder Anstrengung), Erfolg internal und stabil/variabel (ich bin klug oder ich habe mich angestrengt)


Stabilität beeinflusst die Erfolgserwartung (Hoffnung auf Erfolg, Furcht vor Misserfolg)



Zeitlich stabil: Hoffnung auf Erfolg (gute Fähigkeiten): wenn ich schon ein mal erfolgreich war, werde ich es noch mal sein


Lokation beeinflusst den Wert/Anreiz


Zentrale Dimensionen der Ursachenerklärung v.Leistungsergebnissen 1. Lokationsdimension - sagt aus, ob eine Ursache internal oder external ist, also ob sie in der Person (Fähigkeit) oder der Situation liegt (Aufgabenschwierigekeit) 2. Stabilitätsdimension - sagt aus, ob eine Ursache stabil (Fähigkeit, Aufgaben- schwierigkeit: immer, wenn der Ursache das Ergebnis folgt) oder instabil ist (Anstrengung, Zufall)

95. Beschreiben und skizzieren Sie die Selbststabilisierungszyklen in der Leistungsmotivation für erfolgs- und misserfolgsmotivierte Personen nach dem Selbstbewertungsmodell von Heckhausen.

Beschreibung: 
Dynamischer Prozess der Leistungsmotivation:
Erfolgsmotivierte wählen hoch diagnostische Ziele, Misserfolg wird variabel external attribuiert, Erfolg internal und stabil
Misserfolgsmotivierte wählen unrealistische Ziele, Erfolg wi...

Beschreibung:


Dynamischer Prozess der Leistungsmotivation:


Erfolgsmotivierte wählen hoch diagnostische Ziele, Misserfolg wird variabel external attribuiert, Erfolg internal und stabil


Misserfolgsmotivierte wählen unrealistische Ziele, Erfolg wird variabel external, Misserfolg internal stabil attribuiert.


Wirkung auf Selbstbewertung, Verstärkung des bereits vorherrschenden Motivs


Erfolgsmotivierte: Positive Affektbilanz


Misserfolgsmotivierte: Negative Affektbilanz

96. Definieren Sie den Begriff “Ziel”. Auf welche Weise regulieren Ziele menschliches Handeln?

Def.: Anstreben einer positiv bewerteten Umweltveränderung (Endzustand) durch einen Verhaltensakt (Mittel), hierarchisch gegliedert in Ober/Unterziele. Ziele sind proximale Determinaten des Handelns.



--> bestimmen erwünschte Handlungsergebnisse, Basis von Handlungsplänen und Strategien, steuern Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Bewertung und Denken



Ziele = spezifisch, bewusst repräsentiert, hanglungsleitend


Regulation: Z. bestimmen erwünschte Handlungsergebnisse; Z. als Basis von Handlungsplänen und Strategien, Ziele steuern Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Bewertung und Denken

97. Vergleichen Sie den Einfluss von Zielen und basalen Motiven auf menschliches Handeln und Verhalten.

Gemeinsamkeiten: Einflussnahme auf basale kognitive und affektive Prozesse (Wahrnehmung, Fühlen, Denken)



ABER


Ziele: spezifisch, bewusst repräsentiert, handlungsleitend



Motive: abstrakt, häufig unbewusst, nicht handlungsleitend

98. Skizzieren Sie ein einfaches kybernetisches Regelkreismodell der Handlungssteuerung durch Ziele. Erläutern Sie die verschiedenen Komponenten dieses Modells.

(Der Sollwert ist das Ziel, das erreicht werden soll bzw der Anspruch, der angibt, wie die Regelstrecke einer bestimmten Situation aussehen soll.) Der Messfühler, also die Wahrnehmung fügt die „Ist-Situation“ hinzu, also wie die Situation wa...

(Der Sollwert ist das Ziel, das erreicht werden soll bzw der Anspruch, der angibt, wie die Regelstrecke einer bestimmten Situation aussehen soll.) Der Messfühler, also die Wahrnehmung fügt die „Ist-Situation“ hinzu, also wie die Situation wahrgenommen wird. Dies wird mit dem Sollwert Verglichen und bewertet. Ist der Sollwert nicht erreicht findet eine korrektive Einwirkung durch Handlung statt, so dass die gewünschte Regelstrecke erreicht werden kann. (Kreislauf, so lange bis Ist Wert dem Sollwert entspricht).


Das kybernetische Modell kann mit einem Thermostat an der Heizung verglichen werden. Das Regelkreis-modell läuft nach einer Regelschleife (TOTE-System = Test, Operate, Test, Exit)


99. Was ist der Unterschied zwischen einer positiven und einer negativen Feedbackschleife?

Negative Feedbackschleife: Annäherung an erwünschten Zielwert



Positive Feedbackschleife: Vermeidung von unerwünschtem Zielwert


100. Erläutern Sie, was die Begriffe “Selbstaufmerksamkeit” und “Optimismus” bedeuten. An welchen Stellen beeinflussen diese Variablen Prozesse der Handlungsregulation im Modell von Carver und Scheier? Schildern Sie die Ergebnisse der Untersuchung von Carver, Blaney&Scheier (1979), mit denen der Einfluss von Selbstaufmerksamkeit und Optimismus auf die Hartnäckigkeit der Zielverfolgung untersucht wurde.

Selbst aufmerksamkeit und Optimismus/Kontrollüberzeugung sind Moderatoren der Handlungsregulation. Die Selbstaufmerksamkeit beeinflusst am Anfang des Kontrollprozesses den Ist-Soll-Vergleich (je höher die SAM, desto bessere Ist-Soll-Vergleiche). Optimismus wirkt sich später im Kontrollprozess aus: Wenn eine Diskrepanz zwischen Ist und Soll erkannt wurde, sie versucht wurde zu reduzieren und es bei dieser Reduktion Schwierigkeiten gab, wird das Verhalten unterbrochen und die Zielerreichungsmöglichkeiten werden erneut eingeschätzt. Hierbei spielt der Optimismus eine wichtige Rolle: Glaubt man, man kann das Ziel erreichen und versucht es erneut oder glaubt man nicht daran und zieht sich zurück.




Selbstaufmerksamkeit: Grad an Salienz persönlicher Ziele, Wahrnehmung eigenen Denken und Handelns, Diskrepanzen zwischen Ist/Soll können erkannt werden.


Optimismus: Grad persönlicher Kontrollüberzeugung


höherer Grad an Kontrollüberzeugung und somit höherer Optimismus, Situation kontrollieren zu können.




Modell von Carver et al:


hoher Grad an Selbstaufmerksamkeit macht persönliche Ziele salient und führt zu effizienteren Ist/Soll Vergleich (eigenes Handeln wird besser eingeschätzt und beobachtet, Diskrepanzen erkannt);


Optimismus: bei Einschätzung der Zielerreichungsmgl.: größere Kontrollüberzeugung führt dazu, dass man Ausgang einer Situation länger als positiv beeinflussbar wahrnimmt. Stark optimistisch: Disengagement findet später statt!




Versuch:


UV1: Spiegel oder kein Spiegel


Uv2: Leichte und schwere Anagramme (darunter eines nicht lösbar)


UV3: Der Optimismus wurde variiert, indem der Versuchsleiter die Anagramme zuvor als sehr leicht bzw. sehr schwer dargestellt hat.


AV: Bearbeitungszeit (Persistenz)


Ergebnis:



Geringe Selbstaufmerksamkeit: Optimusmus überhaupt keinen Einfluss, mittlere Bearbeitungszeit

Die Vpn mit den angeblich leichten Aufgaben vor dem Spiegel waren am hartnäckigsten (hohe Zeit)


Hohe Selbstaufmerksamkeit: vpn mit den angeblich schwierigen Aufgaben vor dem Spiegel bearbeiteten die Aufg. Am geringsten



Diese größere Hartnäckigkeit rührt daher, dass sie Anagramme zuvor von ihnen ohne Probleme gelöst werden konnten und sie nun der Meinung sind, es müsse auch bei diesem einen ebenfalls funktionieren (hohe Kontrollüberzeugung). Durch die hohe Selbstaufmerksamkeit überprüfen sie ständig den Ist-Wert und vergleichen ihn mit dem Soll-Wert (High self-focus bei Schwierigkeiten kommen Personen schneller in den ‚Korrekturmodus’ („Jetzt konzentrier dich!“) Vpn mit hoher Kontrollüberzeugung probieren viel länger, zeigen höhere Persistenz) So korrigieren sie ständig ihr Vorgehen bis sie irgendwann alle ihnen möglichen Varianten ausprobiert haben

101. Erläutern Sie den Begriff des “disengagement”. Welche beiden Formen des “disengagement” werden im Modell von Carver &Scheier unterschieden? Unter welchen Umständen ist ein “disengagement” wahrscheinlich?

Disengagement: Zielablösung, Trennen von Zielen/Abwenden von Zielverfolgen bei zu geringer Zielerreichungsmöglichkeit



Geschieht, wenn Diskrepanzreduktion nicht gelingt und die Zielerreichungsmöglichkeiten als unerreichbar eingeschätzt werden (abhängig vom Optimismus!).


Kann auf zwei Wegen geschehen. Ist offener Rückzug möglich, kommt es auch zu diesem behavioralen Rückzug. Ist das nicht möglich, kommt es zu einem mentalen Rückzug.




Formen:


1. behaviorale Rückzug: körperlich (z.B Prüfungsabmeldung)
2. mentaler Rückzug: geistig (Abwertung) (wenn a nicht möglich)



102. Wann entsteht nach dem Ansatz von Carver &Scheier positiver bzw. negativer Affekt bei der Zielverfolgung?

Positiver Affekt: bei geringer Diskrepanzwahrnehmung zwischen Ist/Soll und bei schneller Annäherung an Ziel



Negativ: umgekehrt



Positiver/negativer Affekt als Resultat von Wahrnehmungen einer IST-SOLL Diskrepanz und der Rate der Zielannäherung



Positiver Affekt: Diskrepanzreduktion, Positive Diskrepanz, Zielannäherung und höhere Rate als Standard bezüglich Zielerreichung: Schneller ans Ziel kommen



Negativer Affekt: Diskrepanz bleibt bestehen oder wird größer, Zielannäherung und niedrigere Rate als Standard bezüglich Zielerreichung: Langsamer ans Ziel kommen

103. Ziele unterscheiden sich in ihrer Schwierigkeit und im Grad ihrer Konkretheit. Was ist damit genau gemeint und wie wirken sich diese Variablen auf die Effizienz der Zielverfolgung aus?

Zielschwierigkeit (Anspruchsniveau): Anspruchsvolle Ziele erzeugen hohe Leistung




Zielspezifität: Hohe Spezifizität ist Voraussetzung für Feedback (essentiell für Handlungsregulation) höhere Leistung bei höherer Spezifität





Die Zielschwierigkeit ist das Anspruchsniveau, d.h. das hochgesteckte Ziele eine größere Leistung verlangen als niedrige. Problematisch wird es dann, wenn die Ziele unrealistisch sind und die nötige Leistung zur Zielerreichung nicht erbracht werden kann. Wenn ein Ziel nicht realistisch ist, dann führt schon der erste Misserfolg zur Zielablösung, d.h. effektive Zielverfolgung ist nicht möglich.



Die Zielspezifität (Konkretheit) ist wichtig, da nur ein klares Ziel das nötige Feedback vermitteln kann. Wenn ganz genau festgelegt ist, worin die Zielerreichung liegt, es also klare Vorgaben gibt, kann man auch diagnostizieren, ob eine Ist-Soll-Diskrepanz vorliegt und ggf. korrigieren. Bei einer uneindeutigen Zielsetzung ist kein Ist-Soll-Vergleich möglich, da der Soll-Wert in einem zu großen Intervall liegt und es somit passieren kann, dass eine Diskrepanz zu spät erkannt wird und keine korrektiven Maßnahmen mehr möglich sind.

104. Was versteht man unter “commitment” bei der Zielverfolgung? Von welchen Variablen hängt das “commitment” zu einem Ziel ab? Erläutern Sie die Aussage, dass “commitment” eine Moderatorvariable für Prozesse der Zielverfolgung darstellt.

Commitment: Zielbindung, die frühzeitige Zielablösung verhindert


Abhängig von: Erwartungen (z.B Erfolgswahrscheinlichkeit), Attraktivität (z.B leistungsthematische oder anspruchsthematische Ziele), situativen Einflussgrößen (z.B Lernumgebung)



wirken auf Motivation während der Zielverfolgung > Motivation wirkt auf Zielbindung >Zielbindung Moderator zwischen Zielen und Ergebnissen!



Zielbindung als Moderator des Zusammenhangs zwischen Zielen und Ergebnissen, da es frühzeitige Zielablösung verhindert

105. Erläutern Sie, was mit Selbstdefinitionen und Identitätszielen gemeint ist.


Selbstdefinition: derzeitiges Selbstkonzept, wer ich gerade bin. Sie stellt den ist-Wert da (Charakterisierung der derzeitigen Person)



Identitätsziele: wer und wie wir sein und werden wollen (Persönlichkeit, Lebenflauf…)



Das Selbst als Gegenstand des Handelns; Selbstdefinitionen und persönliche Identitätsziele als spezifisch menschliche Motivationsquelle



Selbstdefinition: Selbstbeschreibung, die auf verschiedenen Dimensionen erfolgt; wird symbolisiert durch den Gebrauch von gesellschaftlich definierten Gegenständen (z.B. Kauf einer wertvollen Geige), die anderenPersonen nahelegen, daß man im “Besitz” der angestrebten Selbstdefinition (“Ich bin ein hervorragender Musiker”) ist (Identität,Selbstkonzept)


106. Was versteht man unter “possible selves”? Welche unterschiedlichen Typen von “possible selves” gibt es? Wie wirken sich “possible selves” auf das Handeln einer Person aus? Illustrieren Sie Ihre Antworten anhand eines Alltagsbeispiels.

Possible selves: Das Selbst kann man in verschiedene Komponenten unterteilen:



Real-Selbst: Ist-Wert


Ideal-Selbst: Ideale


Soll-Selbst: Sollwert



(dazwischen liegt aber oft eine große Diskrepanz – daher geben „possibleselves an“, wer man realistisch betrachtet innerhalb einer absehbaren Zeit sein kann.


Hierbei wichtig: Unterscheidung in


desired“ / erwünschtes possible Self(das auf absehbare Zeit beste Selbst, wenn alles so läuft, wie man möchte; motiviert Annäherungsverhalten an „ideal self“) und


undesired“ / unerwünschtes possible Self (was ich nicht werden will, Vermeidung des undesiredself -> sogar ein bisschen wichtiger als desired!)


Bsp.: Psychologiestudent möchte Prof werden. Da das in weiter Zukunft liegt wählt er desired possibleself: abgeschlossenes Bachelorstudium. Motivation für Prüfungen zu lernen. Gleichzeitig Vermeidung des „undesiredself“ (durchfallen, versagen), hier lernt er gleichzeitig auch um diesem Selbstbild aus dem Weg zu kennen.


107. In der Theorie der regulatorischen Foki von Higgins werden zwei unterschiedliche Arten von Selbstdiskrepanzen unterschieden. Welche Arten der Selbstdiskrepanz sind das? Welche Auswirkungen hat das Erleben solcher unterschiedlichen Diskrepanzen auf die Handlungsregulation und auf das emotionale Erleben?

Diskrepanzen zwischen:


Real und Ideal-Self: ->promotionfocus: Handlungsregulation zur Annäherung an ideal-self


(Fokus auf Chancen mit ans Ideal anzunähern)



Emotionale Ebene: Freude bei Erreichen, Konflikte gehen mit depressiven Tendenzen einher (man wird seinen Idealen nicht gerecht, Motivationsdefizite als Folge)



Real und OughtSelf: ->preventionfocus: Vermeidung des oughtself. Fokus liegt auf Vermeidung von (teilweise sozial) unerwünschten Fehlern.


Emotionale Ebene: Ruhe beim Erreichen, Konflikte gehen mit sozialer Ängstlichkeit einher (man wird Erwartungen anderer nicht gerecht, in Zukunft größere Anstrengung)



Beide Diskrepanzen sollen durch Handlungsregulation verringert werden, es wird das Ideal Selbst durch Promotion angestrebt und das Soll Selbst durch Prevention.

108. Erläutern Sie unterschiedliche Arten von Selbstaufwertungsprozessen, mit denen das Selbstkonzept einer Person stabilisiert und gegen selbstwertbedrohliche Information geschützt werden kann.

Selbstaufwertung durch defensive Prozesse:


Self-handicapping (Bsp.: Saufen am Abend vor der Klausur, dann kann ich es darauf schieben, wenn ich versage) (Berglas & Jones, 1978): das Sabotieren von Erfolgschancen, indem man sich selbst als schüchtern, krank, ängstlich etc. präsentiert.


attributional bias (Misserfolge external, Erfolge internal attribuieren)


excusemaking (Rechtfertigung von Fehlern und automatisches Ausdenken von Entschuldigungen > Für eigene Misserfolge, um diese nicht stabilen Eigenschaftend er eigenen Person zuschreiben zu müssen)



Self-verification




Symbolische Selbstergänzung


Schildern Sie die Ergebnisse der Studie von Rosenfield & Stephan (1978) zum selbstwertdienlichen Attributionsbias. Welcher Aspekt der Ergebnisse belegt, dass es sich bei diesem Bias nicht um einen generellen Mechanismus der Selbstaufwertung, sondern um einen spezifischen Mechanismus der Selbstbildstabilisierung handelt?

Vpn sollten Aufgaben bearbeiten


UV1:


Hälfte der Männer wurde gesagt: „echte Männeraufgaben“


Hälfte der Frauen wurde gesagt:“ echte Frauenaufgaben“



UV2:


Erfolgs/Misserfolgsfeedback (beliebig und unabhängig von Leistung)


AV: Männer/Frauen sollten dann einschätzen, woran das Scheitern oder der Erfolg beim Lösen der Aufgabe lag (internal vs. externale Ursachen)



Ergebnisse:


- Scheitern auf externale, Erfolg auf internale Ursachen attribuiert


Selbstwertdienlicher Attributionsbias am meisten wenn eigenes Selbstbild (Mann/Frau) bedroht war z.B. wenn ein Mann in einer Aufgabe schlecht war, die als typische Männeraufgabe dargestellt wurde, dann starke externale Attribution




-Es handelt sich wohl nicht um einen generellen Mechanismus der Selbst sufwertung, sondern um einen spezifischen Mechanismus der Selbstbildstabilisierung, da Frauen einen Misserfolg bei einer Männlichen Aufgabe ebenfalls Internat attribuieren – das ist nicht selbstwertdienlich aber konform mit ihrem Selbstbild (männliche Aufgaben kann ich nicht).


Was versteht Swann unter “self-verification”? In welchen Fällen decken sich die Vorhersagen der Theorie der Selbstverifikation mit der Theorie der Selbstaufwertung, in welchen Fällen macht die Theorie der Selbstaufwertung eine gegensätzliche Vorhersage? Schildern Sie die Studie und die Ergebnisse von Swann&Pelham (2002), mit deren Untersuchung die Theorie der Selbstverifikation gestützt wurde.

Self-verfication: eine Person hält sich am liebsten in einem Umfeld auf, das ihr Selbstkonzept bestätigt


Theorie der Selbstaufwertung: bei positivem Selbstbild sucht man Situationen auf, die einem ein positives Feedback geben (hier decken sich beide Theorien)


Aber: es gibt auch negative Selbstbilder: auch diese gehören zum Selbstbild und müssen geschützt werden (hier unterscheiden sich die beiden Theorien)



Studie (Quasiexperiment):


Studenten in einem Studentenheim, die sich paarweise ein Zimmer geteilt haben, sollen entscheiden, ob sie weiterhin mit ihrem Zimmernachbarn zusammen ein Zimmer teilen wollen oder lieber wechseln


(AV: Interesse im Zimmer zu verbleiben)


positiv oder negatives Selbstbild:


AV1: Vpn schätzen sich selbst ein


AV2: durch Zimmernachbarn eingeschätzt


Selfverifivationtheory: man will lieber mit jemanden zusammen leben, der einen so sieht, wie man sich selbst sieht.


(Selbstaufwertung würde sagen: immer mit solchen, die positiv sind)



Ergebnisse:


Bei stabilen und wichtigen Selbstbildern Bestätigung der self verification theory

111. Erläutern Sie die Begriffe der “incompleteness”-Erfahrung und der Kompensation auf der Grundlage der Theorie der symbolischen Selbstkomplettierung. In welchem funktionalen Zusammenhang stehen “incompleteness”-Erfahrungen und Prozesse der Kompensation?


Incompleteness Erfahrungen können entstehen, wenn man Misserfolge bei Selbstbild-relevanten Aufgaben erleidet, oder nicht genug Status Symbole aufweisen kann.



->Ausgleich solcher Erfahrungen durch Kompensation z.B. durch öffentliches zur Schau stellen von Symbolen, die Selbstbild darstellen (Wiederherstellung der eigenen, beschädigten Identität)

112. Wie lässt sich aufdringliches und angeberisches Verhalten auf der Grundlage der Theorie der symbolischen Selbstkomplettierung erklären? Schildern Sie hierzu die Studie und Ergebnisse von Gollwitzer &Wicklund (1985).

Studie:


UV1 : Unvollständigkeitserfahrung (Vpn sollen Persönlichkeitsprofil erstellen, dann bekommen sie Feedback, ob das Profil entweder sehr gut oder gar nicht zu dem angestrebten Berufsziel passt)



Vpn wurden im zweiten Schritt gesagt, dass sie eine auf eine attraktive, junge Frau treffen können, wenn diese sie aussucht (Fragebogen ausfüllen). Frau gab an, entweder einen bescheidenen oder einen selbstbewussten Mann zu suchen.


UV2: Hinweis auf Selbstrepräsentation (bescheiden vs. Selbstbewusst)



AV: Selbsteinschätzung der eigenen Kompetenz relativ zu anderen


Ergebnisse:


Wenn Männer vorher positives Feedback bekommen hatten, passten sie sich an die Wünsche der Frau an, stellten sich also bescheiden oder selbstbewusst da.


Wenn Männer negatives Feedback bekommen hatten (incompleteness- Erfahrung), haben sie sich unabhängig von den Wünschen der Frau als stark, selbstbewusst, angeberisch verhalten!



--> Kompensation der Erfahrung, Nutzung des zweiten Fragebogens als „Bühne“, suche nach Selbstbestätigung und keine Sensibilität für das soziale Umfeld

113. Erläutern Sie die Begriffe Volition und Motivation. Worin bestehen die zentralen Unterschiede?

Volition: Realisierung von Zielen (Übergang vom Wählen zum Wollen), zum Beispiel Strategiewahl


Motivation: Wahl von Handlungszielen (Übergang vom Wünschen zum Wollen) -> das bloße haben von Zielen ist noch kein Garant für deren Erreichung!

114. Beschreiben Sie typische Schwierigkeiten in der Zielverfolgung, für deren Bewältigung volitionale Prozesse benötigt werden.

- unzufriedenstellende Verhaltensvorhersage durch Motive und Ziele


- hohe Varianz in der Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung


> Das bloße Haben von Zielen ist kein Garant für deren Erreichung (z.B. durch Schwierigkeiten, Verirrungen,


Schwierigkeiten in der Zielablösung, Überbeanspruchung…)



Startschwierigkeiten: Wann soll ich anfangen? Passt die Gelegenheit?


Verirrungen: Versuchungssituationen, Mängel in Zielabschirmung (sich nur auf sein Ziel konzentrieren, Ablenkung)


Überbeanspruchung: Ziel ist zu hoch


Schwierigkeiten in der Zielablösung: man hält an Ziel fest, obwohl es gar nicht mehr erreichbar ist (Bspl. Dollar-Auktion: Höchstes Angebot bekommt Dollar, zweithöchstes muss diesen Preis zahlen ODER Diät: nimmt davon zu, aber hält trotzdem daran fest)


115. Beschreiben Sie detailliert die vier Phasen des Rubikonmodells der Handlungssteuerung. Welche dieser Phasen haben eine motivationale, welche eine volitionale Charakteristik?

1. Phase: Abwägen/Wählen zwischen verschiedenen Zieloptionen, Auswahl einer Option. Auch „prädezisionale Phase“, weil Person sich noch VOR einer Entscheidung für ein Ziel befindet.


Es kommt zur Fazit-Tendenz (man möchte zu einem Fazit kommen)


Endet in Intensionsbildung, dadurch „Rubikon“ Überschreitung; man hat sich auf ein bestimmtes Ziel festgelegt. (motivational)


2.Phase: Konkrete Handlungsschritte auf dem Weg zur Zielerreichung werden geplant, daher auch präaktionale Phase; charakterisiert durch die Fiat-Tendenz (Realisierungsabsicht); endet in Intensionsinitiierung (volitional)


3. Phase: Geplante Handlungsschritte werden tatsächlich ausgeführt, aktionale Phase in der die Intentionsrealisierung abläuft, endet in Intentionsdeaktivierung (volitional)


4.Phase: vorangegangenes Handeln wird bewertet (wurde das Ziel erreicht oder muss das Ziel in Zukunft modifiziert werden), postaktionale Phase (motivational).


-> Wahrscheinlich Kreislauf



1. Abwägen/Wählen (motivational) prädezisional Nutzen/Kosten , Diät ja oder nein?


Fazit-Tendenz (Entschlussbildung/Intentionsbildung/RUBIKON)


2. Planen (volitional) präaktional Wie realisiere ich es? Diätplan


Fiat-Tendenz (Realisierungsabsicht/Intentionsinitiierung)


3. Handeln (volitional) aktional, Intentionsrealsierung Durchführen. Diät machen.


--> Handlungsabschluss (Intentiondesaktivierung)


4. Bewerten (motivational) postaktional Vor-/Nachteile, Kosten/Nutzen bewerten. War Diät erfolgreich?


RUBIKON: Wählen Handlen – Rubikongrenze überschritten: kein zurück mehr

116. Beschreiben Sie die Bewusstseinslagen des Abwägens und des Planens auf der Basis des Rubikonmodells. Schildern Sie Ablauf und Ergebnisse der Untersuchung von Gollwitzer, Heckhausen & Steller (1989), mit der Auswirkungen von unterschiedlichen Bewusstseinslagen untersucht wurden.

Abwägende Bewusstseinslage (Fazit-Tendenz) (Vor Entscheidung):


während der Wahlphase; offene, unvoreingenommene Informationsverarbeitung; Realismus bzgl. zukünftiger eigener Leistungen


Planende Bewusstseinslage (Fiat-Tendenz): während präaktionaler Phase; fokussierte, parteiische Informationsverarbeitung; Optimismus hinsichtlich künftiger eigner Leistungen



Untersuchung:


UV: Abwägende(motivational, deliberativ) vs planende (volitionale, implementative) Bewusstseinslage (Personen wurde gesagt „Stell dir ein Problem vor, etwas was du machen willst…Vor und Nachteile“ oder „Nenn uns ein Projekt in nächster Zeit, wann, wie, wo…“)


AV: Ende von unvollendeten Märchen


Ergebnis:


-Generell mehr implementative Inhalte im Ende


-Personen, die zuvor in eine planende Bewusstseinslage versetzt wurden, schrieben das Märchen eher mit einem implementativenInhalten zu Ende; die mit einer abwägenden Bewusstseinslage eher deliberative Inhalte.




Abwägende Bewusstseinslage (Fazit-Tendenz): VOR ENTSCHEIDUNG


Unvoreingenommenheit bzgl. der Möglichkeiten, offene/unvoreingenommene Infoverarbeitung und Beurteilung von Wert/Chance, alle Infos verarbeiten, Infos bzgl. Attraktivität/Realisierbarkeit von Wünschen, Realismus (bzgl. zukünftiger eigener Leistung)


Das Beste Auto auswählen“


Planende Bewusstseinslage (Fiat-Tendenz): NACH ENTSCHEIDUNG


fokussierte, parteiische Infoverarbeitung, Optimismus (bzgl. zukünftiger eigener Leistung), positiv-verzerrte Beurteilung von Wert/Chancen, reduzierte Aufmerksamkeit für andere Infos, nicht mehr davon abbringen lassen, Infos bezüglich „wann“, „wo“, „wie“


Nicht mehr mit anderen Autos beschäftigen, nur ausgewähltes Auto kaufen“



Gollwitze, Heckhausen & Steller (1900):


UV: abwägende (an Situation erinnern, wo man sich entscheiden musste) vs. planende (an Situation erinnern, in der wichtiges Ziel verfolgt wurde) Bewusstseinslage (vs. neutral) durch Priming


AV: Märchenende schreiben


Ergebnisse: (Haupteffekt: mehr planende Enden geschrieben)


VP in abwägender Bewusstseinslage schreiben mehr abwägende Enden als VPs in planender Bewusstseinslage und andersherum


Beschreiben Sie das Vorgehen und die Ergebnisse der Untersuchung von Gollwitzer &Kinney (1989) zum Einfluss eines deliberativen vs. implementativenmind-sets auf das Phänomen der Kontrollillusion. Erklären Sie das Ergebnis mithilfe des Rubikonmodells der Handlungsphasen.

UV: Planende oder Abwägende Bewusstseinslage experimentell hergestellt (mind-set)


Vpnsehen Lichtblitze auf Schirm. Sollen Apparat bedienen (drücken von Schalter, bei dem sie nicht wissen, ob er auf Lichtblitze wirkt oder nicht). Es bestand keine Kontingenz zwischen Drücken und Lichtblitzen.


AV: Eingeschätzte Kontrolle über die reaktionsunabhängigen Lichtblitze



Ergebnisse: In Implementierungslage größere Kontrollverzerrung, größeres Kontrollgefühl, Kontrollillusion


Rubikonmodell:


Personen in abwägender Bewusstseinslage: objektive Infoverarbeitung/Einschätzung, realistischer


Die Personen befinden sich in der planenden Bewusstseinslage, hier ist die Infoverarbeitung parteiisch, subjektive Bewertung, Kontrollillusion



Erklärung: Planende Bewusstseinslage: Starker Fokus auf ihre Aufgabe: OPTIMISMUS (über eigenes Können, Chancen), abwägende Bewusstseinslage: REALISMUS laut Rubikonmodell


118. Was versteht man genau unter „implementation intentions“? Worin unterscheiden sie sich von der Absicht, ein bestimmtes Ziel zu verfolgen? Warum sind „implementation intentions“ so wichtig für eine effiziente Zielverfolgung?


Implementaions intentions: Realisierungsintentionen: konkret, spezifizieren zusätzlich Zeit, Ort und Ausführung eines bestimmten Verhaltens (,,Was will ich wann, wie und wo?“)


bauen auf Zielintentionen auf



Viel verfolgen: Zielintentionen (goal intentions): abstrakt, orientieren sich an ihrer Wünschbarkeit



Wichtig für effiziente Zielverfolgung, da sie effiziente Umsetzung zielbezogenes Verhaltens fördern (durch „wenn-dann-Pläne“)



--> Implementierungsintentionen sind förderlich für schnelle und effiziente Umsetzung zielbezogenen Verhaltens/handlungsausführung und erhöhen Effektivität der Zielverfolgung um d=.65

119. Schildern Sie Ablauf und Ergebnisse der Untersuchung von Gollwitzer & Brandstätter (1997) zum Nachweis der Wichtigkeit von „implementation intentions“ bei der Zielverfolgung.

Studenten wurde gesagt, dass sie über die Weihnachtsferien einen Ausatz anfertigen sollen, Abgabetermin für alle nach den Ferien!


UV: Zielintention (man will Bericht schreiben) vs Realisierungsintention (konkreter Zeitpunkt, Ort etc. vorher angeben)



AV: Anzahle der zeitigen Abgaben fertiger Berichte



Ergebnisse:


70% aus Gruppe b, nur 30% aus Gruppe a



-->Realisierungsintentionen essentiell für schnelle und effektive Umsetzung von Zielintentionen!

120. Warum sind Realisierungsintentionen effektiver für die Zielverfolgung als Zielintentionen? Erläutern Sie vermittelnde Prozesse einer Vorsatzwirkung und diskutieren Sie automatische Prozesse einer Vorsatzwirkung am Beipsiel der Untersuchung von Bayer, Achtziger, Gollwitzer & Moskowitz (2009).



Weil sie konkreter sind, sie spezifizieren zusätzlich Dauer, Ort und Ausführung eines bestimmten Verhaltens; Zielintentionen bleiben bei der Absicht oder dem Wunsch, sind abstrakt


Vermittelnde Prozesse der Vorsatzentwicklung:




Chronische Aktivierung der im Vorsatz spezifizierten Situation (z.B.besseres Gedächtnis, erhöhte Aufmerksamkeit), Günstige Gelegenheit ist vorgegeben (situative Hinweisreize, wann man reagieren muss, Situation ist cue) keine Startschwierigkeiten



Automatische Initiierung der im Vorsatz vorgenommenen Handlung (unverzüglich, effizient, ohne bewusstes Wollen) Automatisch von WENN zu DANN (wenn 18 Uhr, dann joggen gehen)



Automatisierung der Realisierung zielförderlichen Verhaltens (weniger kogn. Ressourcen werden gebraucht → Durchführung leichter)




Bayer, Achtziger, Gollwitzer& Moskowitz (2009):




Beleidigung der VP durch VL




UV 1: Zielintention (das solltest du dir nicht gefallenlassen) vs. Realisierungsintention (zusätzlich: du solltest dich beschweren WENN du sie das nächste mal siehts) vs. keine Beleidigung (KG)




AV: Aussprechlatenzen von Wörtern (Wörter so schnell wie möglich aussprechen)


vorher subliminale Präsentation eines Fotos des VL vs. andere Person


instrumentelle Wörter (Bezug zu Beschwerde) vs. neutrale Wörter




Ergebnis:




Realisierungsintention: Wenn Bild vom VL, instrumentelle Wörter schneller verarbeitet als wenn neutrales Bild und instrumentelle Wörter schneller als neutrale Wörter verarbeitet


Diese Unterschiede gibt es NICHT in der Zielintentionsgruppe und KG


Realisierungsintention: Durch Hinweisreiz (Bild vom VL) wird automatisch das Verhalten „Ich beschwere mich“ ausgelöst

121. Wirken Realisierungsintentionen immer gleich gut? Wann sind Vorsätze wirksam, wann weniger effektiv?

Nein, wirken nicht immer gleich gut, es gibt Moderatoren, die dir Wirksamkeit beeinflussen:



Zielschwierigkeit: Je schwieriger es ist, ein zielförderendes Verhalten zu initiieren, desto größer Vorsatzwirkung, desto größer erleichternde Effekt!


Zielbindung (Commitment): Vorsatzwirkung setzt hohe Zielbindung voraus (wenn Zielbindung nicht vorhanden, nützt auch Spezifikation/Realisierungsintention nichts)


Übergeordnetes Ziel muss aktiviert sein (keine Realisierungsintention ohne Zielintention)



Wenn das gegeben: wirksam


122. Worauf bezieht sich „Affekt“ in der wissenschaftlichen Emotionspsychologie?

Oberbegriff für Gefühle, Emotionen, Stimmungen, Vorlieben/Aversionen

123. Worin unterscheiden sich Emotionen von Stimmungen?

Emotion: lange Liste (Angst, Furcht, Ärger, Wut, Eifersucht, Stolz, Scham)


Objekt-/Ereignisbezug


Verlauf: Anfang und Ende bestimmbar, bestimmte Dauer, eher kurzfristig (intensiver)




Stimmung:


Diffus, kein Objektbezug, Ursache/Anlass häufig nicht bekannt


Verlauf: langanhaltend, kein klarer Beginn und kein klares Ende (weniger intensiv)(niedrigere Intensität als Emotionen, längere Dauer)

124. Was ist damit gemeint, dass Emotionen einen Objektbezug haben? Erläutern Sie dies an einem Beispiel.

Emotionen beziehen sich immer auf ein bestimmtes Objekt/eine bestimmtes Ereignis/ eine bestimmte Situation und wird von diesem/dieser ausgelöst. (Subjektiv wahrgenommener Auslöser muss aber nicht, objektiver Auslöser sein.) Diese Situation/Objekt kann bewusst als Auslöser erkannt und die Aufmerksamkeit darauf gerichtet sein. Die Emotion vergeht, wenn Objekt/Situation nicht mehr vorhanden.


Bsp.: Taucht eine Spritze auf (oder Denke ich an eine), bekomme ich Angst (=Emotion). Sobald die Spritze wieder weg ist (oder der Gedanke an sie), ist auch meine Angst weg.



125. Nennen Sie zentrale Merkmale bzw. Kennzeichen von Emotionen. Wie hängen Emotion und Motivation zusammen? Worin unterscheiden sie sich?

Zentrale Merkmale:


Affektivität (Gefühlscharakter), Objektgerichtetheit (Intentionalität), Unwillkürlichkeit (Automatizität), Zeitliche Befristung (Episode)



Emotionen sind objektgerichtete, unwillkürlich ausgelöste, affektive Reaktionen, die mit zeitlich befristeten Veränderungen des Erlebens und Verhaltens einhergehen.


Zusammenhang Emotion & Motivation


Bei Motivation und Emotion gibt es Bezugsobjekte, von denen eine Intentionalität ausgeht (Ekel vor Spinne: Intention sich davon zu entfernen)
Emotionen können Motivation auslösen (Angst vor Misserfolg → Lernen)




Abgrenzung:


Gemeinsamkeit: Bei Emotion und Motivation gibt es Beszugsobjekte


Unterschied: bei Motivation liegt Bezugsobjekt immer in der Zukunft ( Ziel); bei Emotion kann Bezugsobjekt auch in der Vergangenheit liegen


126. Welche Kritik wird gegenüber Selbstberichten von emotionalen Gefühlen vorgebracht?

Bei Selbstberichten ist kaum Objektivität gegeben. Problem der Qualia: Intersubjektive (objektive) Erfassung von subjektiven Inhalten: Das Erleben von Emotionen ist SUBJEKTIV, es soll aber OBJEKTIV gemessen werden (es wird vergleichbar gemacht, aber zwei verschiedene Personen, die beide angeben traurig zu sein, fühlen eventuell nicht dasselbe. Ähnlich auch bei Farbwahrnehmung, sehen zwei Menschen dasselbe rot?)


Problem des (retrospektiven) Selbstberichts: Es kann nur das berichtet werden, was auch verbalisierbar und bewusst zugänglich ist. Eine weitere Einschränkung ergibt sich durch die sprachlichen Gepflogenheiten.

127. Worin unterscheiden sich diskrete und dimensionale Klassifikationssysteme von emotionalen Zuständen?

Diskrete Ansätze gehen von verschiedenen Grundemotionen aus.


Methode zur Strukturbestimmung:


Aufzeigen von Homologien (ähnliches Erscheinungsbild) und Analogien (ähnliche Ursachen) im emotionalen Verhalten



Dimensionale Ansätze verorten emotionales Erleben auf grundlegende Dimensionen, wie Valenz oder Erregung.

128. Was sind Basisemotionen, wie wurden sie identifiziert und wodurch sind sie charakterisiert? Nennen Sie Basisemotionen, die über verschiedene Studien hinweg konsistent genannt werden.

Basisemotionen:


- angeboren, kulturübergreifend (universelles) Auftreten, unverwechselbarer Ausdruck im Verhalten, distinkte physiologische Reaktionsmuster (durch Ekman kulturübergreifend gemessen)


- Ermittlung von Emotionswörtern in unterschiedlichen Kulturen / Ländern


Bsp. Angst, Ärger, Traurigkeit, Freude


Charakterisiert durch spezifische Mimik (eigenes Muster)




(Anzahl schwankt zwischen 2 und 10) Übereinstimmungen:


Angst/Furcht, Ärger, Traurigkeit, Freude


Zur Identifizierung der Basisemotionen wurden Probanden in mehreren Studien verschiedene Fotos von Gesichtsausdrücken vorgelegt, die verschiedene Emotionen zeigten. Die Vpn benannten die Emotionen. (Stamm in Neu Guinea)

129. Wie kann man versuchen, die Vielzahl von Emotionsbegriffen, die in der Sprache vorkommen, auf grundlegende Emotionskategorien bzw. -dimensionen zu reduzieren? Welche methodischen Probleme treten dabei auf?

Man kann Homologien (im Erscheinungsbild) und Analogien (in der Ursache) aufzeigen und so viele Emotionen zu Dimensionen zusammenfassen. Oder man fasst immer mehrere Wörter unter ein Oberbegriff zusammen, so werden es immer weniger.




Diskrete Ansätze: verschiedene Grundemotionen heraus kristallisieren, die Homologien und Analogien im emotionalen Verhalten zeigen


Kritik: Uneinheitliche Kriterien und Uneinigkeiten über die Anzahl von Grundemotionen, keine Falsifizierbarkeit (Kriterien nur hinreichend, nicht notwendig, MUSS nicht alle Kriterien erfüllen) und keine sinnvolle Abgrenzung von primären und sekundären Emotionen. (?!)




Dimensionale Ansätze: Basisdimensionen emotionalen Erlebens herausfinden durch



Pool von Emotionsbegriffen



Ähnlichkeitsurteile (Paarvergleich), semantisches Differential, Kovariation im Erleben



Cluster-/Faktorenanalysen zur Strukturanalyse


Methodischer Ansatz:


Identifizierung von latenten Dimensionen mit datenreduzierenden statistischen Verfahren (Cluster- und Faktoranalysen)


Ausgehend von Pool von emotionalen Reizen (Texte, Wort; Bild) mit Hilfe von Ähnlichkeitsurteilen, semantischem Differential, Kovariationen, Cluster-/Faktorenanalysen


Kritik: Befunde sind abhängig vom verwendeten Item-Pool und Unstimmigkeiten darüber, ob es sich über empirische Zusammenhänge oder nur Sprachverständnis handelt.

130. Erläutern Sie die beiden zentralen Dimensionen im Circumplex-Modell der Emotionen von Russell (1980) und verorten Sie die folgenden Gefühls- oder Befindlichkeitszustände in diesem Modell: Angst, Freude, Trauer, Ärger, Überraschung, Entspannung, Müdigkeit/Schläfrigkeit.

Valenz und Erregung als orthogonale Faktoren (unabhängig und bipolar) Wörter variieren nur in Grad der Erregung und Valenz, sind nicht qualitativ/grundlegend unterschiedlich


Valenz und Erregung


Angst: hohe E., mittlere neg. Valenz


Freude: mittlere E., stark pos. Valenz


Trauer: mittel – schwach E, stark neg. Valenz


Ärger: mittlere E, mittlere neg. Valenz


Freudige Überraschung: hohe Erregung, mittlere positive Valenz


Entspannung: niedrige Erregung, pos. Valenz


Müdigkeit: sehr geringer Erregung, neutrale Valenz



Angst: mittlere Negative Valenz (-) und sehr hohe Erregung (++)


Freude: sehr Positive Valenz (++) und mittlere hohe Erregung (+)


Trauer: sehr Negative Valenz (--) und mittlere schwache Erregung (-)


Ärger: sehr Negative Valenz (--) und mittlere hohe Erregung (+)


Überraschung: Positive/Negative Valenz (+/-) und hohe Erregung (++)


Entspannung: mittlere Positive Valenz (+) und sehr niedrige Erregung (--)


Müdigkeit/Schläfrigkeit: mittlere Negative Valenz (-) und sehr niedrige Erregung (--)




131. Skizzieren Sie das 2-Faktoren-Modell der Emotion von Watson &Tellegen (1985). Worin liegen die zentralen Unterschiede zum Circumplexmodell von Russell? Wie hängen die beiden Modelle zusammen?

Watson & Tellegen: Positiver und Negativer Affekt (später Aktivierung) als orthogonale Faktoren
Negativer Affekt hoch, wenn Engagement und Unpleasantness hoch
Positiver Affekt hoch, wenn Engagement und Pleasantness hoch

 
Zentrale Unterschiede: ...

Watson & Tellegen: Positiver und Negativer Affekt (später Aktivierung) als orthogonale Faktoren


Negativer Affekt hoch, wenn Engagement und Unpleasantness hoch


Positiver Affekt hoch, wenn Engagement und Pleasantness hoch




Zentrale Unterschiede:


Beim Circumplex-Modell von Russell ist Valenz bipolar repräsentiert: Positiv ist das Gegenteil von negativ, d.h. wenn die Positivität zunimmt, nimmt die Negativität gleichzeitig ab und umgekehrt.

Im Modell von Watson &Tellegen ist PA und NA unipolar (bivariat): Positivität und Negativität ist voneinander unabhängig und kann deshalb gleichzeitig von einem Objekt ausgelöst werden (z.B. ein Tee, der zu heiß ist, aber trotzdem gut schmeckt).
Engagement und Disengagement beziehen sich hier auf Aktivierungszustände und haben mit Zielbindung nichts zu tun.




Zusammenhang: 2-Faktoren Struktur: Das 2-Faktoren-Modell ist durch Drehung um 45 Grad in das Circumplex-Modell überführbar -> egal, welches man anwendet.



132. Was ist die Kernannahme der Appraisal-Theorien der Emotionsentstehung? Welche Einschätzungen sind zentral für eine Emotionsentstehung? Erläutern Sie Ihre Ausführung mithilfe eines Beispiels.

Annahme: Emotionen sind Ergebnis einer Sequenz von kognitiven Einschätzungen.


Solche Einschätzungen beziehen sich auf


-Zielrelevanz: Ist das Ereignis persönlich bedeutsam?


-Zielkongruenz: Ist das Ereignis positiv oder negativ für mich?


- Kontrollierbarkeit des Ereignisses: Kann ich das Ereignis beeinflussen/bewältigen?



Entscheidend sind Gedanken und subjektive Bewertungen der Situation/Objektes


Bsp. Definition Selbstwert über akademische Leistung, somit Leistung in allg. Klausur von Relevanz, Ergebnis kontrollierbar durch Lernen, eine gute Leistung: positiv (erklärt auch, warum ich davor Angst habe)




Beispiel: Angst vor Hunden:


Relevanz? Ja, er steht direkt vor mir!


Zielkongruenz? Negativ, er könnte mich beißen.


Kontrollierbarkeit? Nein, ich kann nicht weg und sein Verhalten nicht beeinflussen.



Also Angst!


Jede echte Emotion hat einen Gegenstand – aber der Gegenstand allein definiert noch nicht die resultierende Emotion! Entscheidend sind die individuellen Gedanken zu dem Emotionsobjekt / die subjektive Einschätzung der Situation. Emotionen sind also abhängig von der Einschätzung („appraisal“) einer Situation, eines Ereignisses oder eines Objekt, d.h. Emotionen sind der Indikator für die persönlichen Einstellungen, Ansprüche, Normen usw.


133. Erläutern Sie die Studie von Medvec, Madey&Gilovich (1995). Welche kognitiven Vorgänge könnten das Ergebnis dieser Studie erklären?

In der Studie wurde die Freude (anhand des physiologischen Gesichtsausdrucks von Freude) von Bronze und Silber Medaillengewinner bei den olympischen Spielen über die jeweiligen Medaillen gemessen.


Ergebnis:


Drittplazierte sehen signifikant glücklicher aus, als Zweitplazierte.


Hier kommt das „kontrafaktische Denken“ ins Spiel (Zweitplazierte denken eher „Ich habe Gold verpasst“, während drittplatzierte Denken“ ich habe eine Medaille geschafft!“)


->Attribution und Bewertung entscheidet über Emotion (Resultat kogntiver Prozesse)

134. Nennen Sie Beispiele für mögliche Funktionen von emotionalen Verhaltensweisen. Wie ist der Zusammenhang zwischen Emotionen und spezifischen Verhaltensweisen nach dem heutigen Stand der Forschung einzuschätzen?

Emotionen lösen spezifische Verhaltensimpulse aus (z.B.: Furcht – Flucht; Liebe- Fürsorge; Ärger – Kampf)


Heute: schwacher Zusammenhang (Frijda: Zusammehang zwischen Emotion und abstrakten handlungsbereitschaften, diese sind Teil aber nicht Folge einer Emotion, früher stark (Emotionen lösen bestimmtes Verhalten aus) >> evolutionsgeschichtlich bewährte Verhaltensfunktion






Hochgefühl - Dominanz


Demut - Unterordnung


Ekel - Zurückweisung von schädlichen Stoffen, Abstoßung


Liebe - Fürsorge


ABER auch: Verhaltensblockade durch intensive Emotionen (Furchtstarre)


135. Nennen Sie Beispiele für verhaltenshemmende Effekte von Emotionen. Welche dieser Effekte verweisen möglicherweise dennoch auf eine funktionale emotionale Handlungsregulation?

1. Interrupt Effekt der E.: Emotionen können mit laufenden Tätigkeiten interferieren und diese unterbrechen -> kann sinnvoll sein, um sich neu zu orientieren Verhalten anzupassen oder gegebene Chance zu nutzen




2. Verhaltensblockaden bei intensiven E.: (Blackout)


->Freezing kann sinnvoll sein für Überleben >> funktionale emotionale Handlungsregulation




(3. Antrieblosigkeit (z.B bei Depression)


-> Kann der Vorbereitung der Zielablösung bei Aufgaben dienen, die nicht mehr sinnvoll sind, um Ressourcen zu erhöhen.)

136. Welche Argumente gibt es, dass Emotionsausdrücke im Gesicht eine angeborene Basis haben. Ist der Emotionsausdruck im Gesicht ausschließlich biologisch festgelegt?

(Ekman): -charakteristische Mimik bei Basisemotionen


- universelles Erkennen von Emotionsausdrücken in kulturübergreifenden Studien


-„Emotionale“ Gesichtsausdrücke bei Primaten (Homologien) und blind-und-taub geborenen Kindern




Nein, nicht ausschließlich biologisch festgelegt, denn es gibt eine kulturelle Variabilität durch sozio-kulturell geprägte Darstellungs- und Dekodierregeln!






Universelles Erkennen von Emotionsausdrücken im Gesicht in kulturübergreifenden Studien (Aber auch Eigengruppen-Vorteil)


ABER: nicht nur biologisch: Eigengruppenvorteil aufgrund von soziokulturellem Einfluss. Es gibt kulturelle Variabilität durch sozio-kulturell geprägte Darstellungs- und Dekodierregeln (Darf ich emotionalen Ausdruck zeigen? Soll ich die Emotion meines Gegenübers bestätigen? (z.B. Peinlichkeit)

137. Warum werden Emotionsausdrücke von Angehörigen der eigenen Kultur besser erkannt als die von Personen eines fremden Kulturkreises? Welche Methodenkritik wurde an kulturübergreifenden Studien von emotionalen Gesichtsausdrücken geübt?

Weil es eine kulturelle Variabilität durch sozio-kulturell geprägte Darstellungs und Dekodierregeln gibt!

Sozial kommunikative Funktionen: Befindlichkeitsausdruck (So fühl ich mich); Verhaltensabsicht (Das werde ich tun); Verhaltensaufforderung (Das will ich, dass du tust!)




Kritik:


Interkultureller Austausch (meist Studenten als VPn)


Meist gestellte Gesichtsausdrücke


erzwungene Auswahl zwischen verschiedenen Emotionen

138. Was besagt die starke und die schwache Version “facial-feedback”-Hypothese? Schildern Sie als Beleg für diese Hypothese Ablauf und Ergebnisse der sog. “pen-studies” von Strack, Martin & Stepper (1988). Welcher Erklärungsansatz wird durch diese Studie entkräftet?

Einfluss der Mimik auf das Emotionale Erleben:


Starke Version: Mimik induziert Emotionen


Schwache Version: Mimik moduliert emotionales Erleben (von Studie gestützt) (Emotion durch passenden Gesichtsausdruck verstärkt, unpassenden abgeschwächt)



Studie: Annahme:


Veränderte Gesichtsmuskelaktivität hat rückwirkenden Einfluss auf das emotionale Erleben


UV: Vpn sollten entweder einen Stift zwischen die Zähne nehmen (Lächelstellung) oder zwischen die Lippen (unterdrückte Lächelstellung) oder in die Hand (Kontrollgruppe).


AV: Bewertung der Lustigkeit von Comics.


Ergebnisse:


Vpn mit Stift zwischen Zähnen faden Comics am lustigsten; die mit dem Stift zwischen den Lippen am wenigsten lustig!



--> Erwartungseffekte (als Erklärungsansatz) werden ausgeschlossen: Coverstory, VPn wissen nicht, dass sie lächeln
--> Kognitive Inferenzen (als Erklärungsansatz) werden ausgeschlossen: VPn können nicht BEWUSST von Gesichtsausdruck auf Emotion schließen (sind dich Lächeln nicht bewusst)



--> Ergebnisse schließen Modulation durch Erwartungseffekt aus, weil Vpn nicht bewusst war, dass sie durch Stift lächelten/nicht lächelten
--> Rückwirkender Einfluss.

139. Nennen Sie einen Befund, der gegen die starke Version der Facial-Feedback-Hypothese spricht.

Die Untersuchung von Patienten, die an Möbius-Syndrom leiden, widerspricht starker Version.


Diese Menschen haben eine angeborene Lähmung der mimischen Gesichtsmuskulatur (Fazialisparese), bei ihnen kann also kein facial feedback stattfinden.


Dennoch haben sie einen intakten Humor und ein normales Gefühlsleben.


Facial Feedback erzeugt also keine Emotionen, sondern modelliert sie höchstens.